FRAGEN UND ANTWORTEN

 

Wenn Schweizer in Moldawien ein Altersheim planen und realisieren, besteht da nicht die Gefahr, dass zu teuer gebaut wird und am Schluss ein Palast mitten unter armseligen Hütten steht?

Es ist uns ein grosses Anliegen, dass dieses Projekt nicht von uns Schweizern gebaut wird, sondern in Kooperation. Seit dem Beginn der Planungsarbeiten sind wir immer wieder im Gespräch mit den Moldauern in Cahul.

Zimmergrösse, sanitäre Anlagen, Personalplanung usw. sind überhaupt nicht zu vergleichen mit unseren Standards. In der Schweiz rechnen wir heute mit einer Wohnraumgrösse von 21 Quadratmetern pro Bewohner. WC und Dusche in jedem Zimmer. In Cahul würden in einem solchen Zimmer 2-3 Pensionäre wohnen, die Duschen auf dem Stockwerk zur gemeinsamen Benützung. Trotzdem kommen sich die Leute dabei wie Fürsten vor, da sie vorher in einer maroden Wohnung gehaust haben.

Wir wollen also einfach aber qualitativ gut bauen. Die späteren Betriebskosten sollen möglichst tief sein. Daher legen wir z.B. auf eine Gebäudeisolation Wert und werden auch auf sinnvolle Art Alternativenergien nutzen.

 

Welche Rolle spielt die Religion?

In Moldawien gehören die meisten Menschen der Orthodoxen Kirche an. Die Moldauer sind im Allgemeinen ein gottesfürchtiges Volk. Traditionen und Bräuche sind für viele eine wichtige Stütze. Auf diesen Umstand möchten wir Rücksicht nehmen. Die Menschen sollen ihren Glauben und ihre Ueberzeugungen so ausleben können, wie es ihnen entspricht. Die Türe muss für alle Menschen offenstehen, unabhängig ihrer Herkunft, Kultur oder Religion.

 

Wle gross ist der Anteil des gespendeten Geldes, welcher für die Verwaltung/Administration der Organisation Moldovabridge benötigt wird?

Dieser Anteil ist gleich Null. Dank dem, dass wir hier in der Schweiz freiwillig am Projekt arbeiten, kommt jeder gespendete Franken vollumfänglich dem Altersheimbau in Cahul zugute.

 

Was kostet später einmal der Betrieb dieses Heims? Wie wird er finanziert?

Im Moment stehen uns nur Schätzungen zur Verfügung. Wir rechnen damit, dass uns 1 Person rund 500 Euro pro Monat kosten wird. Natürlich hängt dieser Betrag davon ab, wieviel Pflege oder Hilfe ein Pensionär benötigt, je nach dem sind die Personalkosten grösser oder kleiner.

Wir möchten in erster Linie sozial benachteiligte Menschen bei uns aufnehmen. Natürlich wird immer zuerst abgeklärt, ob nicht Verwandte finanziell mittragen können. Leider sind derartige Abklärungen oftmals nicht von Erfolg gekrönt. Zumindest in den ersten Jahren nach Eröffnung können wir auch nicht mit einer Unterstützung des moldawischen Staates rechnen. So sind wir so auch für den Betrieb auf Spenden angewiesen. Wir werden Patenschaften errichten.

 

Ausserdem bemühen wir uns um Möglichkeiten, wie unsere Pensionäre für ihren Unterhalt selbst etwas beitragen können, sei es bei Gartenarbeiten (Gemüsekultur), in der Kleintierhaltung oder mit Handarbeiten, welche dann auf dem Markt verkauft werden. Das ermöglicht zumindest eine sinnvolle Beschäftigung, auch wenn es keinen grossen Gewinn abwirft.

Eine weitere Möglichkeit zur Deckung eines Teils der Betriebskosten wird sich aus dem Verkauf von Lavendelprodukten ergeben.